Der Mensch im Spannungsfeld zwischen seinem natürlichen Sein und dem künstlichen Schein, mit dem er sich umgibt, ist fraglos eine sensible Thematik. So wie Papier verletzlich, leicht zerstörbar ist, so ist es auch der Mensch, wenn sein Schein konsequent hinterfragt wird.
Solange wir leben, spielen wir Rollen. Im Gegensatz zum Sein ist der Anschein, der „Schein“, gewollt und je nach Anlass unterschiedlich. Im Berufsalltag geben wir uns den Anschein der Seriosität, der Autorität, der Kompetenz, der Zuverlässigkeit. Im Sport wollen wir kräftig, gewandt, ausdauernd und schnell erscheinen und in der Gesellschaft jugendlich, charmant, informiert, eloquent und vielleicht sogar sexy.
Nur ein Gegenüber provoziert den Schein. Ohne Gegenüber kein Schein! Robinson musste keinen Schein wahren. Er musste sich nicht selbst darstellen.
Jede Selbstinszenierung lebt von Requisiten. Sie sind das Entree in die betreffende Gesellschaft mit deren allzeit aktuellen Fragen: Wer ist wer, wer ist was - und manchmal – wer sind wir wirklich?
Alles dreht sich also um „Sein und Schein“!
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